Der Velocomputer Karoo von Hammerhead ist eine tolle Alternative zu den etablierten Geräten. Wir haben die neue Version nun einige Wochen im Alltag getestet und geben dir hier gerne unsere Erfahrungen weiter. Um es vorwegzunehmen: Wir geben auch für das neue Modell eine klare Kaufempfehlung 😉

Spoiler: Testberichte zum Karoo gibt es wie Sand am Meer. Wir listen hier deshalb keine technischen Werte auf und bombardieren dich auch nicht mit Fachchinesisch. Wir möchten vielmehr aus dem täglichen Leben gegriffen beschreiben, was uns an diesem Velocomputer gefällt und was nicht. Wir haben an dieser Stelle vor einem Jahr einen Testbericht über das Vorgängermodell Karoo2 veröffentlicht. Dieser bildet die Grundlage für das aktuelle Update zum Nachfolger Karoo3 (oder wie der Hersteller Hammerhead den Computer bezeichnet: Karoo).

Hardware: Deutliche Verbesserungen

Der Karoo liegt grössenmässig zwischen Garmin Edge 840 und 1040. Das neue Karoo überzeugt aus praktischer Sicht mit wichtigen Upgrades: Der Farbbildschirm ist bei fast allen Verhältnissen brilliant und deutlich lesbar. Er übertrumpft unserer Meinung nach die aktuelle Konkurrenz. Neu verfügt das Karoo auch über eine automatische Helligkeitsregulierung dank Lichtsensor, das kennen wir schon von Garmin und Co. Eine sehr gute Verbesserung erfuhr der Touchscreen: Bei Regen reagiert der Bildschirm nicht übersensibel oder unkontrolliert und das Gerät kann nach wie vor über den Touchscreen bedient werden. Das überzeugt. Weitere Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell: Die Bedienung erfolgt nach wie vor wahlweise und gleichzeitig über Touchscreen und/oder seitliche Tasten, was insbesondere bei kühler Witterung (Handschuhe) oder unebenem Untergrund (Gravel, MTB) sehr praktisch ist. Diese Tasten sind nun viel deutlicher ertastbar und auch mit Handschuhen sehr gut zu bedienen. Die Karoo-Halterung ist auch beim neuen Modell geblieben. Diese ist insofern gewöhnungsbedürftig, als zum Einklinken und Rausnehmen nur eine kleine Drehung notwendig ist. Sie ist allerdings sehr stabil, auch im Gelände. Aber auch dem neuen Karoo liegt ein Adapter für Garmin-Halterungen bei und somit kann – falls gewünscht – die gewohnte Halterung weiterbenutzt werden.

Brillianter Bildschirm, besser bedienbare Tasten, deutlich höhere Akkuleistung: Der neue Karoo hat gegenüber dem Vorgänger deutliche Verbesserungen erfahren

Nun zum wichtigsten Kritikpunkt am Vorgängermodell: Die Akkuleistung. Hier können wir nun definitiv Entwarnung geben. Die Akkuleistung wurde beim neuen Modell massiv verbessert. Er hält nun aufgrund unserer ersten Erfahrungen deutlich über 12 Stunden und reicht somit für die meisten VelofahrerInnen problemlos aus. Auch ist die Ladebuchse nun sehr gut vor Wasser und Schmutz geschützt.

Software: Navi weiterhin unerreicht

Die Software bleibt beim Karoo das grosse Alleinstellungsmerkmal. Grandios ist vor allem die Navigationsfunktion. Weshalb? Erstens: Intuitiv. Zweitens: Vom AnwenderIn her gedacht. Drittens: Sie funktioniert. Einfach. Zuverlässig. Punkt. Oder ausgedeutscht: Wer mit dem Karoo navigiert, profitiert von einer glasklaren Anzeige und deutlich ablesbaren Streckenangaben: Die aktuell zu befahrende geplante Strecke ist gelb und hebt sich klar und deutlich von der darunterliegenden Strassenfarbe ab.

Der brilliante Bildschirm ist vor allem im Navigationsmodus wertvoll. Auch praktisch: Fahrzeit, Akkustand und Tageszeit bleiben bei jedem Bildschirm fix oben sichtbar.

Die Routenplanung funktioniert entweder auf dem Gerät selber oder dann viel komfortabler auf der eigenen Plattform von Hammerhead sowie Komoot und Strava. Alle auf diesen drei Plattformen geplanten Routen (egal ob via App oder Desktop) werden automatisch auf das Gerät synchronisiert. Das Drücken des Synchronisationssymbols genügt. Simpler geht es nicht mehr. Neu gibt es die Hammerhead App, welche es erlaubt, die Trainings und Routen via Handy und BT zu synchronisieren, also ohne Wifi-Anbindung. Zudem kann auf dem Handy auf Google Maps oder Apple Maps eine Stecknadel gesetzt, via App aufs Karoo übertragen und dann dahin navigiert werden. Das ist sehr praktisch, wenn man sich unterwegs für ein neues Ziel entscheidet oder keine Lust auf eine aufwändige Routenplanung im Vorfeld hat. Karoo plant dann im Rennvelomenu für asphaltierte Strassen und im Gravel/MTB-Menu mit Offroad-Varianten.


Das Rerouting (falls man sich verfährt oder einfach Bock auf eine andere Strecke hat) erfolgt in Realtime und die ursprüngliche Strecke bleibt auf der Karte gelb gut sichtbar eingezeichnet. So kann man laufend entscheiden, ob man wieder auf die alte Strecke zurück möchte oder halt doch eine total andere Route wählt, die dann rot eingezeichnet ist und ebenfalls sehr gut sichtbar ist. Die zugrunde liegende Karte (Open Source) funktioniert perfekt. Selbst Singletrails sind eingezeichnet.

Abweichungen von der geplanten Route werden blitzschnell neu berechnet und rot eingezeichnet. Die Originalroute bleibt gelb sichtbar, so dass man stets wieder darauf zurückfahren kann.

Im Alltag ist diese Navigationssoftware so einfach wie zuverlässig und erinnert bezüglich Bedienung an ein Handy. Für uns ist die Navigationsfunktion DER Hauptgrund, ein Karoo zu kaufen. 100 Punkte!

Software: Bedienerfreundlichkeit top

Abgesehen von der Navigationssoftware: Die Bedienung des Karoo ist auch sonst sehr intuitiv und flüssig. Sehr viele Einstellungen könne ohne Probleme und in der Regel in wenigen Schritten geändert werden, meistens selbst während der Fahrt. Die Menuführung ist clever gelöst und ebenfalls dem Handy nachempfunden. Alle uns bekannten und von uns benutzten Sensoren sind problemlos und auf Anhieb kompatibel und nutzbar. Weil Hammerhead zu SRAM gehört, kann mit dem neuen Karoo die AXS-SRAM-Schaltung voll einbezogen werden. Die Integration von Shimano ist etwas schwieriger, zumindest die Grundfunktionen sowie das Powermeter sind aber kompatibel. Der Karoo ist preislich gegenüber der Konkurrenz immer noch sehr attraktiv. Übrigens: Eine Climber-Funktion (die immer funktioniert, auch wenn keine geplante Route gefahren wird), Strava-Livesegmente, Suunto-Heatmaps etc. etc. sind auch beim Karoo an Bord.

Die Climberfunktion zeigt auch ohne geplante Route den Verlauf des aktuellen Anstieges an und kann mit einfacher Wischbewegung nach unten weggezaubert werden.

Ein Punkt, der einige vom Kauf abhält: Mit dem Karoo schliesst man sich von der weit verbreiteten Garmin-Welt aus. Wer also Garmin Connect als seinen zentralen Hub benutzt, steht mit dem Karoo aussen vor. Wer aber zum Beispiel Strava oder eine andere App als Sammelpunkt für seine Daten einsetzt, ist auch mit dem Karoo voll integriert. Dieser Punkt scheint uns verkraftbar. Was selbstverständlich immer möglich ist: Die Daten können vom Karoo als Fit-Datei via Download/Upload „von Hand“ auf Garmin Connect übertragen werden. Wer unbedingt will, kann also schon.
Neu ist das Menu des Karoo auch in deutscher Sprache verfügbar.

Last but not least: Die Kopplung mit dem Handy ist problemlos möglich, so dass auch alle wichtigen und unwichtigen Messages, Notifikationen und andere Daten realtime angezeigt werden können.

Fazit

Der neue Karoo (Nachfolger des Karoo2) überzeugt vor allem durch die benutzerfreundliche Software, insbesondere die Navigationsfunktionen sind überragend. Neu ist die Akkuleistung auf einem top Niveau, der Bildschirm brilliant und die neuen Tasten noch etwas benutzerfreundlicher. Auch im Regen bleibt der Touchscreen voll nutzbar. Unter dem Strich aus unserer Sicht eine klare Kaufempfehlung!

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Marcel Kamm

Autor

Mitinhaber, Geschäftsführer. Verantwortlich für Kommunikation, Trainingsplanung, Seminare. Marcel kümmert sich um alle Belange der Kommunikation, Positionierung, Strategie und Geschäftsentwicklung. Zudem betreut er als erfahrener Coach Athletinnen und Athleten aus Triathlon, Lauf- und Radsport.

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