Die Auswahl an Laufschuhen ist fast unendlich. Für jede Fuss- und Beinstellung gibt es spezielle Modelle. Dazu noch solche für Wettkämpfe, Training, Trailrunning oder Triathlon. Gleichzeitig ist das „Natural Running“ in aller Munde, welches Laufschuhe mit weniger Stützung und Dämpfung propagiert. Kurz gesagt: Die Modellvielfalt ist so gross, dass ein Fehlgriff ins Regal ohne entsprechende Beratung oder Vorkenntnisse schon fast programmiert ist. Damit du weisst, auf was es ankommt, möchten wir dir nachfolgend einige Grundsätze des Laufschuhkaufs mit auf den Weg (ins Fachgeschäft) geben.

Unser Tipp beim Laufschuhkauf ist klar: Wir empfehlen unbedingt, den Laufschuh im Fachgeschäft zu kaufen. Bei einem Fachgeschäft wie Tempo-Sport wird bei der Laufschuhberatung auf folgende Grundsätze geachtet:

1. Schritt: Bestimmung Fusstyp 

Zuerst sollte der Fusstyp (z.B. auf dem Spiegeltisch) bestimmt werden. Denn dies sagt schon einiges aus über den passenden Laufschuh. Bestimmte Fusstypen neigen zu bestimmten Belastungsarten:

–    Senkfuss und Plattfuss: Tendenz zum Einknicken (Überpronation)

–    Hohlfuss: Die Belastung des Fusses ist eher auf der Aussenkante (Supination)

–    Normalfuss: Gleichmässige Belastung des Fusses

2. Schritt: Beinachse (dynamisch) beurteilen

Die festgestellten Fusstypen alleine reichen noch nicht aus, um den Schuhtyp sicher zu bestimmen. Deshalb muss die dynamische Bewegung beurteilt werden. Neigt jemand eher zu O-Beinen oder zu X-Beinen? Bei O-Beinen wird der Fuss meistens aussen belastet, bei X-Beinen besteht dafür eher die Tendenz zum Einknicken des Fusses unter Belastung.

3. Schritt: Laufstil

Vorfussläufer brauchen normalerweise nicht unbedingt einen gestützten Schuh, weil sie selber mit der Lauftechnik bereits für die optimale Fussführung und Dämpfung sorgen. Hier kann auch ein „Natural Running“ Schuh sinnvoll sein.

Fersen- und Mittelfussläufer brauchen bei entsprechender Fuss-/Beinstellung (Überpronation) allenfalls eine Stütze auf der Innenseite. Zudem macht bei diesem Laufstil auch eine bessere Dämpfung Sinn.

4. Schritt: Einsatz des Schuhs und Gewicht des Läufers

Erst wenn klar ist, ob du einen gestützten oder neutralen Schuh benötigst, kommt als letztes Auswahlkriterium das Gewicht und der Einsatzzweck zum Zug. Ein Wettkampfschuh für kurze Distanzen ist viel leichter gebaut, dämpft aber auch weniger und weist in der Regel (wenn überhaupt) nur eine minimale Pronationsstütze auf der Innenseite auf. Wer (wie z.B. beim Xterra) vor allem auf Trails unterwegs ist, benötigt einen Schuh mit entsprechender Offroad-Sohle. Die meisten Laufschuhe können aber ohne Bedenken auf Asphalt und normalen Waldwegen eingesetzt werden.

5. Schritt: Passform

Bei jedem Hersteller ist die Passform etwas anders. Einige sind bekannt für einen eher breiten Schnitt, andere bieten hingegen eher schmale Schuhe an. Zudem tendieren Wettkampfschuhe eher dazu, etwas enger geschnitten zu sein. Deshalb ist das Anprobieren von verschiedenen Schuhen unterschiedlicher Hersteller die einzige seriöse Möglichkeit, den idealen Laufschuh zu finden.

Weitere Tipps für den Laufschuhkauf:

Alte Laufschuhe mitbringen

Der alte Laufschuh hilft bei der Beratung meistens sehr stark weiter: Je nachdem, wo die Sohle abgelaufen ist, kann der Lauftyp mit relativ grosser Sicherheit bestimmt werden.

Schuhe eher am Nachmittag kaufen

Die Füsse schwellen während des Tages und während des Laufes an (bis zu einer Nummer). Es empfiehlt sich deshalb, die Schuhe am Nachmittag anzuprobieren. Für Morgenkunden: Eher etwas „zu gross“ kaufen.

Spezielle Triathlon-Laufschuhe

Es gibt spezielle Laufschuhe für den Triathlon. Diese unterscheiden sich vor allem durch folgende Details von konventionellen Laufschuhen:

  • Innenmaterial, welches auch ohne Socken gelaufen werden kann
  • Schnellschnürsystem, damit die Schuhe ohne Schnüren an- und ausgezogen werden können und trotzdem satt sitzen
  • Einstieghilfen am Schuh für einen schnellen Wechsel
  • Lüftungslöcher in der Sohle

Zumindest das Schnellschnürsystem kann bei allen Laufschuhen ohne grosse Kosten und mit geringem Aufwand nachgerüstet werden (z.B. mit „Lock Laces“). Somit kann prinzipiell jeder Laufschuh auch für den Triathloneinsatz ausgerüstet werden. Unser Tipp: Es ist viel wichtiger, den richtigen Schuh zu finden und ihn mit Schnellschnürsystem nachzurüsten als einen Spezialtriathlonschuh zu kaufen, der dann allenfalls zu Verletzungen führt, weil er nicht zum Laufstil und zur Bein-/Fussstellung passt.

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Marcel Kamm

Autor

Mitinhaber, Geschäftsführer. Verantwortlich für Kommunikation, Trainingsplanung, Seminare. Marcel kümmert sich um alle Belange der Kommunikation, Positionierung, Strategie und Geschäftsentwicklung. Zudem betreut er als erfahrener Coach Athletinnen und Athleten aus Triathlon, Lauf- und Radsport.

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